Kein Knast ohne Gefangenengewerkschaft – Vortrag mit Oliver Rast

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Kein Knast ohne Gefangenengewerkschaft – Vortrag mit Oliver Rast / No prison without prisoner-union / 17.12. /19.00 Uhr / Taranta Babu (Humboldtstr.44, 44137 Dortmund)

Vor etwa eineinhalb Jahren wurde in Deutschland die „Gefangenengewerkschaft/Bundesweite Organisation“ (GG/BO) (http://www.gefangenengewerkschaft.de/) gegründet. Sie warf von Beginn an Fragen auf, denen man sich bisher im gewerkschaftspolitischen Spektrum Deutschlands (und wohl auch Österreichs) nur wenig widmete: Wie steht es um demokratische Grundrechte, wie etwa dem nach Versammlungsfreiheit, hinter Gittern? Wie verhält es sich mit Pensionsanrechnungszeiten für Arbeit im Gefängnis? Kann und soll ein Mindestlohn für Gefangene gefordert werden? Diese und viele andere Fragen betreffen in den europäischen Gesellschaften tausende Menschen – die direkt betroffenen Inhaftierten, Angehörige, die Zivilgesellschaft… und damit natürlich auch das ureigenste Feld der Gewerkschaften.

Wohl auch deshalb fand das verwegene Projekt einer eigenen „Gefangenengewerkschaft“ viel Zuspruch, und verfügt heute, trotz aller Schwierigkeiten der Organisierung und Werbung, bereits über hunderte Mitglieder in verschiedensten deutschen Gefängnissen, seit vergangenem Sommer auch in einem Frauengefängnis. Traditionelle gewerkschaftliche Organisationen, wie die Dienstleistungsgewerkschaft verdi, stehen inzwischen in solidarischem Bezug zur der GG/BO, überregionale Medien (wie der „Stern“, oder die „Süddeutsche“) berichteten über sie, und die Anliegen der GG/BO wurden in Debatten des deutschen Bundestags zum Thema.

Oliver Rast Sprecher der Gefangenengewerkschaft wird am 17. Dezember 2015 ab 19:00 Uhr im Taranta Babu einen kurzen Vortrag über die Erfahrungen in diesem ungewöhnlichen Feld der Gewerkschaftsarbeit halten, dabei auf Fragen aus dem Publikum eingehen und aktuelle Anforderungen an gewerkschaftliche Organisierung in Gefängnissen erläutern. Wir hoffen auf einen spannenden und anregenden Abend.

No one will walk alone? Knast geht uns alle an! Eine offene Diskussionsrunde

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No one will walk alone? Knast geht uns alle an! Eine offene Diskussionsrunde / No one will walk alone? Prison concerns us all ! An open discussion / 09.12. / 19.00 Uhr / Nordpol (Münsterstr. 99, Dortmund)

Während mindestens bis zum Ende der 1980er Jahre (nicht nur) in der radikalen Linken eine klar ablehnende Haltung Gefängnissen und allen anderen Zwangseinrichtungen gegenüber die Regel war, hat sich diese unversöhnliche Position mittlerweile stark relativiert. Spätestens wenn es um den Umgang mit Neonazis geht oder Anzeigen gegen Cops ausnahmsweise einmal nicht fallen gelassen werden, kommen auch aus radikalen und autonomen Gruppen Forderungen nach Gefängnis und hartem Durchgreifen des Staates.
Ohne den jeweiligen historischen Kontext ignorieren oder gar in die romantisierende Verklärung der Achtziger verfallen zu wollen, glauben wir, dass die Ablehnung von Zwangsinstitutionen und die Suche nach Alternativen noch heute ihre Berechtigung haben, im allgemeinen Bewusstsein jedoch kaum noch präsent sind.
Wir können euch nicht im Geringsten allgemein gültige Antworten oder fertige Konzepte versprechen, glauben aber, dass alleine das Aufkommen einer Diskussion und die Auseinandersetzung mit der Thematik jede Einzelne von uns einen gewaltigen Schritt voran bringen kann.
Wir laden euch daher ein, mit uns zusammen sowohl die Berechtigung von Gefängnissen, Gerichten und Psychiatrien inwiefern das uns, jede*n einzelne*n betrifft zu diskutieren, als auch über mögliche Alternativen zu reden oder gar über die Alternativlosigkeit zu streiten.

Abschiebeknast: Kein Gefängnis wie jedes andere?


Da der Referent erkrankt ist, kann die Veranstaltung “(K)ein Knast wie jeder andere” leider nicht stattfinden. Wir werden uns bemühen, diese dann, ggf. im neuen Jahr, nachzuholen.

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Abschiebeknast: Kein Gefängnis wie jedes andere? / Deportation prisons – no prison like any other? / 27.11. / 19.00 Uhr / Taranta Babu (Humboldtstr.44, Dortmund)

Im Rahmen der Veranstaltung wird ein Mitarbeiter der Flüchtlingshilfe Lippe über die Arbeit berichten, die von unterschiedlichen Initiativen geleistet wird, um Menschen in Abschiebehaft in der JVA Büren-Stöckerbusch zu unterstützen. Das Abschiebegefängnis war 2014 nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs geschlossen worden, im Mai 2015 jedoch wiedereröffnet. Seit Ende Mai werden wieder Menschen in Büren-Stöckersbusch eingesperrt, um sie abzuschieben.
Angesichts dessen und der aktuellen Situation in Deutschland und Europa und der zunehmend rassistischen Stimmungsmache von Seiten der Politik erscheint das Thema Abschiebehaft, und wie damit umzugehen ist, aktueller denn je.

Eine Stimme aus der JVA Bochum: Mehmet Ali erzählt aus dem Knast Alltag

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Im Folgenden veröffentlichen wir einen Text von dem Sprecher der Gefangenengewerkschaft aus der JVA Bochum Mehmet Ali. Wir veröffentlichen den Text unverändert, auch wenn er teilweise sprachlich nicht korrekt ist. Mehmet ist nur einer von vielen, lasst die Gefangenen nicht alleine. Sorgt dafür, dass Ihre Stimmen selbst durch Mauern hörbar werden. Mehmet erwartet seine Freilassung noch dieses Jahr nach langjähriger Gefangenschaft in die (wie er sagt) “gewisse Freiheit”. Wir wünschen ihm auf diesem Weg alles erdenklich gute. Bis alle frei sind!

Erste Veranstaltung der Reihe: Alternativen zu Knast und Strafe am 18.11.

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Alternativen zu Knast und Strafe / Alternatives to prison and punishment – Vortrag von Jörg Bergstedt

18.11. ab 18.00 Uhr im Nordpol (Münsterstr. 99, Dortmund)

Strafe soll gewaltförmiges Verhalten von Menschen stoppen. Tatsächlich tut sie genau das Gegenteil. Wie jede andere autoritäre Struktur treten unter Kontrolle und Strafjustiz, in Polizeigewahrsam, Knästen und Zwangspsychiatrien deutlich mehr Gewalttätigkeiten als draußen auf. Gerichtsverfahren, Diagnosen und Urteile verhindern nicht Straftaten, sondern tragen zur Kriminalisierung bei. Das zeigt selbst eine Studie der Bundesregierung – und dennoch wird immer härter bestraft, mehr Überwachung, mehr Kontrolle und neue Knäste gefordert. Wenn es um Nazis geht, stimmen auch linke Gruppen in den Chor des Bestrafungs-„Fanblocks“ ein.

Der Wegfall von Atomkraft ist für viele noch vorstellbar, ohne grundsätzlich an den Rahmenbedingungen dieser Republik zu rütteln. In der Forderung nach Abschaffung von Strafe und Einsperren wird unmittelbar die grundsätzliche Herrschaftsfrage gestellt. Denn ohne Polizei, Zwangsanstalten und Gerichte ist kein Staat zu machen. Mit dieser Veranstaltung ist daher die Hoffnung verknüpft, spannende Debatten über eine Welt ohne Herrschaft zu führen, ohne Widersprüche auszublenden. Was sind die Alternativen zu Strafe, Knast/Zwangspsychiatrie und Kontrolle? Wie gehen Menschen in einer herrschaftsfreien Gesellschaft mit gewaltförmigen Verhalten um?

Start der Veranstaltungsreihe “No one will walk alone?”

Unsere Veranstaltungsreihe zu Strafe und Knast will zum nach-, um- und weiterdenken anregen, wo uns fest angelernte Denkstrukturen beherrschen und die Frage nach Alternativen aufwerfen.

With our series of events about punishment and prison we want to encourage you to think, rethink and think beyond learned thought-patterns that control us and we want to raise the question for alternatives.

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